Alles über den Bildungsgutschein

Was ist ein Bildungsgutschein, wer bekommt ihn und wie bekommt man ihn eigentlich?

Was passiert, wenn die Weiterbildung abgebrochen wird?

Orkun Kuru
Expert
Der Abbruch einer Bildungsmaßnahme durch eigenes Verschulden kann eine Sperrfrist zur Folge haben. Analoges gilt, wenn man schuldhaft von einer Maßnahme ausgeschlossen wird. Dies kommt einem Abbruch einer Bildungsmaßnahme gleich.

Bricht man allerdings eine Bildungsmaßnahme ab, um nahtlos eine Beschäftigung aufzunehmen, liegt in der Regel ein wichtiger Grund vor, so dass keine Sperrzeit eintritt. Empfohlen wird in diesem Fall die Absprache mit der Arbeitsagentur.

Es kann notwendig sein, eine Weiterbildung abzubrechen, wenn das Ziel der Weiterbildungsmaßnahme nicht mehr erreicht werden kann. Ein solcher Fall kann z. B. durch eine längere Krankheit eintreten. In einem solchen Fall liegt in der Regel kein Verschulden vor, da die Krankheit nicht vorsätzlich herbeigeführt wurde. Folglich beendet man nicht selbst die Bildungsmaßnahme, sondern der Bildungsträger. Eine Sperrzeit tritt daher in der Regel nicht ein.

Zu beachten ist, dass der Bildungsträger der Agentur für Arbeit regelmäßig mitteilt, ob das Ziel der Maßnahme noch erreicht werden kann. Daher ist es wichtig eine Absprache über häufige Fehlzeiten mit der Agentur zu führen, z.B. eine geplante Operation mit anschließender Abwesenheit, wäre ein Grund hierfür. Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, gemeinsam eine Alternative auszuarbeiten.

Wird eine Weiterbildung abgebrochen, kann es hierfür wichtige, vom Vermittler anerkannte Gründe geben. Diese Gründe werden von der Agentur für Arbeit in ihren Weisungen gefolgert (Punkt 159.1.2.1 zu § 159 SGB III).

Ein wichtiger Grund ist der Qualitätsmangel der Bildungsmaßnahme. Zwar ist es schwer das Fehlen der Qualität zu begründen, da der Arbeitsvermittler in der Regel nicht für eine Bewertung qualifiziert ist. Die Agentur für Arbeit ist jedoch verpflichtet die Qualität zu überprüfen. Im Endeffekt liegt es im Interesse des Arbeitsvermittlers, dass Sie die Weiterbildung qualitativ wertvoll ist.

Qualitätsmängel können im Inhalt oder am Ausführenden des Stoffplans oder auch an den zur Verfügung gestellten Mitteln gefunden werden.

Zum einen muss es einen Stoffplan für die gesamte Dauer der Maßnahme geben. Zum Anderen muss es einen Stundenplan für die nächsten Wochen geben. Dieser Stundenplan muss ausgeteilt worden sein und im Klassenraum aushängen. Falls es hier Diskrepanzen zur Realität gibt, kann die Agentur für Arbeit davon überzeugt sein, dass die Weiterbildung abgebrochen werden darf. Aus Sicht der Arbeitsagentur ist dies aber eher der letzte Schritt. Zuvor sollten Gespräche zwischen der Agentur und dem Bildungsträger stattfinden.

Die Lehrkraft muss je nach Fach eine bestimmte Ausbildung haben. Hier kann es bereits zu Unstimmigkeiten kommen. Wenn Zweifel an der Qualifikation des Lehrers bestehen, muss die Zertifizierungsstelle informiert werden. Die Zertifizierungsstelle sollte den Namen und die Qualifikation des Lehrers in den Akten haben.

Der Schulungsraum muss von der Zertifizierungsstelle zugelassen sein. Es bestehen Vorgaben zur Ausstattung. Die Agentur für Arbeit entscheidet jedoch, ob das Programm bei Nichterfüllung der Anforderungen abgebrochen werden kann oder ob dem Projektträger eine Frist zur Behebung der Mängel gesetzt wird.

Latest member activities

Recommend this community post