Fachinformatiker/-in Systemintegration (IHK)

Umschulung | Deutsch | Anspruch

Dauer: 24 Monate

Beschreibung

Als Fachinformatiker/-in Systemintegration IT-Systeme planen und realisieren! Dann profitieren Sie vom Fachkräftemangel und starten Sie mit uns durch – wir machen Sie fit für den Einstieg in die Zukunftsbranche IT!

Die nachstehende Umschulung bereitet Sie innerhalb von 21 bis 24 Monaten mit marktaktuellen Theorie- und Praxisphasen auf die IHK-Prüfung zum Fachinformatiker Systemintegration (m/w/d) vor.

Fachinformatiker/-innen Systemintegration konzipieren und realisieren komplexe IT-Systeme durch Integration von Hard- und Softwarekomponenten. Sie installieren und konfigurieren Netzwerke und administrieren IT-Systeme. Sie arbeiten in Unternehmen unterschiedlicher Wirtschaftsbereiche, vor allem aber in der IT-Branche.

 

Der Fachkräftemangel als Chance

Zahlreiche Positionen bleiben aktuell unbesetzt. Insbesondere in den Bereichen Elektromobilität, Cloud Computing und Datensicherheit eröffnen sich neue,
vielfältige Karrieremöglichkeiten. Darüber hinaus haben Fachinformatiker/-innen auch die Möglichkeit, auf selbstständiger Basis IT-Dienstleistungen anzubieten. Hier erhalten Sie weitere Informationen zum Einstiegs- und Jahresgehalt für Fachinformatiker/innen Systemintegration.

Interessierte mit entsprechenden Vorkenntnissen haben die Möglichkeit, noch schneller ans Ziel zu kommen: Mit unserem Vorbereitungskurs auf die IHK-Externenprüfung erreichen Sie den anerkannten IHK-Abschluss in nur 12 Monaten.

Ihre Eignung zum/r Fachinformatiker / in

Sie fragen sich, ob die Umschulung zum/r Fachinformatiker/in Systemintegration das Richtige für Sie ist. Denn schließlich soll Ihnen die Umschulung und auch die zukünftige Beschäftigung in diesem Beruf Spaß machen. Wir haben hier für Sie eine Checkliste Fachinformatiker zusammengestellt.

Entwicklungsperspektiven für Fachinformatiker/innen Systemintegartion

Die IT bietet zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten für Fachinformatiker/innen Systemintegration - z.B. über eine Aufstiegsfortbildung oder ein Studium. Wir haben hier einige Optionen zusammengestellt: Fortbildungen für Fachinformatiker/innen Systemintegration

Informationen zum Ausbildungsberufes Fachinformatiker 

 

Kursinhalte

Kernqualifikationen:

  • Das Unternehmen und die eigene Rolle im Betrieb
  • Arbeitsplatz nach Kundenwunsch ausstatten
  • Clients in Netzwerke einbinden
  • Schutzbedarfsanalyse im eigenen Arbeitsbereich durchführen
  • Software zur Verwaltung von Daten anpassen
  • Serviceanfragen bearbeiten
  • Cyber-physische Systeme ergänzen
  • Netzwerke und Dienste bereitstellen

Fachqualifikationen:

  • Serverdienste bereitstellen und Administrationsaufgaben automatisieren
  • Betrieb und Sicherheit vernetzter Systeme gewährleisten
  • Kundenspezifische Systemintegration durchführen

Zusatzqualifikationen inkl. Zertifizierung:

  • Microsoft Certified Azure Fundamentals
  • Microsoft Certified Azure Administrator Associate
  • LPIC-1 Linux Administrator (optional, je nach Dauer des theoretischen Anteils)
  • Microsoft Windows Server 2019 & PowerShell (keine Zertifizierung)

Vertiefung und Prüfungsvorbereitung:

  • Fachliches Englisch für IT-Berufe
  • Bewerbungstraining und Praktikumsvorbereitung
  • Office Management
  • Vertiefungsphase Kernqualifikationen: Betriebssystem Windows 10
  • Vertiefungsphase Kernqualifikationen: Cyberphysische Systeme
  • Vertiefungsphase Fachqualifikationen inkl. fachpraktischer Unterricht
  • Prüfungsvorbereitung Teil 1: Einrichten eines IT-gestützten Arbeitsplatzes
  • Prüfungsvorbereitung Teil 2: Konzeption und Administration von IT-Systemen, Analyse und Entwicklung von Netzwerken, Wirtschafts- und Sozialkunde

Betriebspraktikum

  • IHK-Prüfungen: Teil 1 nach 18 Monaten, Teil 2 am Ende der Ausbildung

 

Im Zuge der Neuausrichtung im Jahr 2020 wurden verschiedene Faktoren berücksichtigt, darunter die kontinuierliche technologische Entwicklung. Diese ist seit der letzten Neuausrichtung im Jahr 1997 immer relevanter geworden. Diese Veränderungen spiegeln sich sowohl strukturell in der Erweiterung bestehender Berufe und der Einführung neuer Berufe wider, als auch inhaltlich in den Paragraphen und Lernzielen der aktuellen Ausbildungsordnungen. 

Was wurde neu hinzugefügt?

Die Neuordnung bringt eine Vielzahl von Neuerungen mit sich:

  • Die Einführung eines neuen kaufmännischen Ausbildungsberufes, den "Kaufleuten für Digitalisierungsmanagement", sowie die Modernisierung des bestehenden kaufmännischen Ausbildungsberufes "Kaufleute für IT-System-Management". Zusätzlich wurden zwei neue Fachrichtungen im Ausbildungsberuf "Fachinformatiker/-in" eingeführt.
  • Die Einführung der "Gestreckten Abschlussprüfung", die den Prüflingen eine neue Möglichkeit bietet, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.
  • Die Integration von Inhalten aus dem Bereich der Datenanalyse in zwei Ausbildungsberufen, nämlich "Fachinformatiker/-in" mit der Fachrichtung "Daten- und Prozessanalyse" sowie "Kaufmann/Kauffrau für Digitalisierungsmanagement".
  • Die Einführung der Fachrichtung "Digitale Vernetzung" im Berufsfeld der Fachinformatiker/-innen, die sich auf Netzwerkinfrastruktur und Schnittstellen zwischen Netzwerkkomponenten und cyber-physischen Systemen konzentriert.
  • Eine verstärkte kaufmännische Ausrichtung und Fokussierung auf Kundenorientierung im Beruf des "Kaufmanns/Kauffrau für IT-System-Management".
  • Die Berücksichtigung der Weiterentwicklung von Geschäftsmodellen und Prozessen, die auf digitalen Trends basieren.
  • Die Konkretisierung des Einsatz- und Aufgabengebietes des IT-System-Elektronikers/der IT-System-Elektronikerin, insbesondere im Hinblick auf elektrotechnische Kompetenzen.
  • Eine umfassende Integration und verstärkte Präsenz der Themen Datenschutz und -sicherheit, um den Anforderungen an den Schutz von Daten in der digitalen Welt gerecht zu werden.
  • Die Stärkung der Vermittlung von Kompetenzen, die als Grundlage für erfolgreiche interdisziplinäre Zusammenarbeit dienen, wie beispielsweise Projektmanagement, Nachhaltigkeit/Qualitätsmanagement und die Berücksichtigung ethischer Grundsätze.

Gemeinsame und berufsspezifische Qualifikationen

Die Ausgestaltung der einzelnen Berufe und Fachrichtungen trägt maßgeblich zur Bewältigung der vielfältigen Aufgaben und Einsatzbereiche in modernen Unternehmen und im IT-Arbeitsfeld bei. Die gemeinsamen Inhalte, die in den Berufsbildpositionen 1 bis 7 (Abschnitt A des Ausbildungsrahmenplans) festgelegt sind, stellen das grundlegende Rüstzeug für IT-Fachkräfte dar. Nur auf der Grundlage dieser Kompetenzen ist ein flexibler Einsatz in verschiedenen IT-Arbeitsbereichen und eine professionelle Zusammenarbeit möglich.

Die Anforderungen in diesen Berufen sind bewusst technologieoffen formuliert, um den Unternehmen größtmögliche Flexibilität zu bieten. Angesichts des rasanten Tempos, mit dem Veränderungen heute stattfinden, ist für die Auszubildenden das Verständnis von Methoden und Prinzipien wichtiger als spezifisches Herstellerwissen.

Im ersten Ausbildungsabschnitt werden neben prozessualen Fähigkeiten sowohl kaufmännische als auch technische Qualifikationen vermittelt. Diese Qualifikationen lassen sich daher weder den kaufmännischen noch den rein technischen oder verwaltenden Berufen eindeutig zuordnen. Stattdessen bilden sie die vielseitige Gruppe der IT-Berufe, wie in Abbildung 3 dargestellt.

Die gemeinsamen Qualifikationen bieten zahlreiche Vorteile:

  • Die Ausbildung, insbesondere im ersten Ausbildungsjahr bis zur "Gestreckten Abschlussprüfung" Teil 1, legt die Grundlage für das Berufsprofil. Alle Auszubildenden verfügen über dieselben Grundqualifikationen.
  • Die Ausbildung kann besser auf die betrieblichen Anforderungen abgestimmt werden.
  • Fachkräfte, die die Ausbildung abgeschlossen haben, können einfacher in benachbarte Tätigkeitsbereiche wechseln.
  • Die Ausbildungsordnungen und Lehrpläne ermöglichen eine gemeinsame schulische Ausbildung im ersten Ausbildungsabschnitt. Dies unterstützt das Prinzip einer wohn- und ausbildungsortnahen Beschulung.

Abbildung 3 veranschaulicht die Struktur der gemeinsamen und berufsspezifischen (Fach-)Qualifikationen für die jeweiligen Berufe.

Die gemeinsamen Qualifikationen werden in den Berufsbildpositionen (BBP) 1 bis 7 für alle Berufe vermittelt. In der "Gestreckten Abschlussprüfung" Teil 1, im Prüfungsbereich "Einrichten eines IT-gestützten Arbeitsplatzes", müssen alle Prüflinge nachweisen, dass sie in der Lage sind:

  • Kundenbedarfe zielgruppengerecht zu ermitteln,
  • Hardware und Software auszuwählen und die Beschaffung einzuleiten,
  • einen IT-Arbeitsplatz zu konfigurieren und zu testen, wobei Datenschutzbestimmungen, IT-Sicherheitsrichtlinien und Qualitätsstandards beachtet werden,
  • Kunden und Kundinnen in die Nutzung des Arbeitsplatzes einzuführen und ihnen dabei zu helfen.

Anwendungsbereiche

Viele Unternehmen haben ihre Spezialisierung in Bezug auf Geschäftsfelder oder Produktsparten. Auch solche Unternehmen sollen zur Ausbildung gewonnen werden. Um diesen vielfältigen Anforderungen bestmöglich gerecht zu werden, wurden verschiedene Anwendungsbereiche definiert, aus denen der jeweilige Ausbildungsbetrieb frei wählen kann. Der Ausbildungsbetrieb bestimmt somit, in welchem der folgenden vorgeschlagenen Anwendungsbereiche die Vermittlung der erforderlichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten erfolgt. Mit Zustimmung der zuständigen Stelle kann der Ausbildungsbetrieb auch einen anderen Anwendungsbereich festlegen, sofern darin die gleichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt werden.

Die Entwicklung des Berufs

Im Jahr 1997 veröffentlichte die Band Radiohead ein Album mit dem Titel "OK Computer", das als wegweisend für das Computerzeitalter bezeichnet wurde. Im selben Jahr wurden die Informations- und Telekommunikationsberufe als staatlich anerkannte Ausbildungsberufe etabliert. Auch für den Beruf des Fachinformatikers und der Fachinformatikerin wurde eine bundesweit geltende Ausbildungsordnung erarbeitet. Diese Entwicklung wurde damals als wegweisend betrachtet, sowohl in Bezug auf das Berufsbild als auch auf die Gestaltung der Abschlussprüfung. Fachinformatiker und Fachinformatikerinnen sind, wie der Name schon sagt, im Bereich der Informatik zu Hause. Ihr Einsatzgebiet ist äußerst vielseitig und breit gefächert, was sich in den hohen Zahlen der jährlichen Ausbildungsstarter widerspiegelt.

Die IT-Berufe sind heute allgemein bekannt und etabliert. Doch 20 Jahre sind in der IT-Welt eine lange Zeit, und die zunehmende Digitalisierung in allen Branchen, zusammen mit neuen Technologien und Systemen sowie Trends wie "Industrie 4.0" und das "Internet der Dinge", haben eine umfassende Modernisierung der IT-Berufe erforderlich gemacht.

Im Rahmen der Überarbeitung, die im August 2020 in Kraft getreten ist, wurde besonders den Anforderungen des Wissenszeitalters und der gestiegenen Komplexität von Daten, Systemen und Netzwerken Rechnung getragen. Auch die Anforderungen der DSGVO, des Urheberrechts, prozessübergreifender IT-Aktivitäten sowie der erhöhten Bedarf an Zusammenarbeit und digitaler Kommunikation wurden berücksichtigt.

Zu den bisherigen Fachrichtungen des Fachinformatikers und der Fachinformatikerin, nämlich Systemintegration und Anwendungsentwicklung, gesellen sich nun die neuen Fachrichtungen Daten- und Prozessanalyse sowie Digitale Vernetzung.

Mit diesen neuen Fachrichtungen rücken Themen wie Big Data, Prozessoptimierung, Automatisierung, cyber-physische Systeme und IT in Produkten verstärkt in den Fokus.

Fachinformatiker und Fachinformatikerinnen der Fachrichtung Anwendungsentwicklung arbeiten in der IT-Branche, in Unternehmen aus verschiedenen Wirtschaftsbereichen sowie in Organisationen und im öffentlichen Dienst. Sie entwickeln maßgeschneiderte Softwarelösungen für interne und externe Kunden nach deren Vorgaben. Dies umfasst Software in verschiedenen Anwendungsbereichen wie kaufmännische Systeme, technische Systeme, Expertensysteme, mathematisch-wissenschaftliche Systeme und Multimedia-Systeme. Neben der Softwareentwicklung gehören auch Aufgaben wie das Testen von Software, das Erstellen von Konzepten und Kostenvoranschlägen, die Schulung der Benutzer und die kontinuierliche Marktbeobachtung zu ihrem beruflichen Aufgabenfeld.

Fachinformatiker und Fachinformatikerinnen der Fachrichtung Systemintegration arbeiten im IT-Bereich von Unternehmen aus unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen sowie im öffentlichen Dienst und im Dienstleistungssektor. Sie planen, installieren und verwalten vernetzte IT-Systeme für interne und externe Kunden. Ihr Verantwortungsbereich umfasst die Gewährleistung des reibungslosen Betriebs des Gesamtsystems, die Zusammenarbeit mit Fachabteilungen sowie die Integration von Systemen und Anwendungen in bestehende Umgebungen. Sie sind auch für die Aktualisierung, Erweiterung und Wartung von Hard- und Software zuständig. Fachinformatiker der Fachrichtung Systemintegration konfigurieren und installieren Netzwerke sowie deren Komponenten und integrieren sie in bestehende Infrastrukturen.

Fachinformatiker und Fachinformatikerinnen der Fachrichtung Daten- und Prozessanalyse arbeiten in der IT-Branche, in Unternehmen aus verschiedenen Wirtschaftsbereichen sowie im öffentlichen Dienst. Sie gewährleisten die Verfügbarkeit und Qualität von Daten und entwickeln IT-Lösungen für digitale Produktions- und Geschäftsprozesse. Dazu identifizieren sie nutzbare Daten unter Berücksichtigung der geltenden Gesetze, prüfen deren Plausibilität und Validität und stellen sicher, dass die Daten sinnvoll zusammengestellt und für Datenwissenschaftler sowie Prozessverantwortliche gut aufbereitet sind. Das Verständnis für den inhaltlichen und kausalen Kontext sowie die Kenntnisse der jeweiligen Prozesse sind entscheidend für die Aussagekraft der Daten.

Fachinformatiker und Fachinformatikerinnen der Fachrichtung Digitale Vernetzung arbeiten im IT-Bereich von Unternehmen aus verschiedenen Wirtschaftsbereichen sowie im öffentlichen Dienst und im Dienstleistungssektor. Sie sind in Netzwerkinfrastrukturen und an den Schnittstellen zwischen Netzwerkkomponenten sowie cyber-physischen Systemen und deren Leitsystemen tätig. Ihr Aufgabenbereich erstreckt sich auch auf den Produktions- und Fertigungsbereich, wo sie die Verbindung zwischen der IT und der Automatisierungstechnik herstellen und die grundlegenden Abläufe und Prozesse verstehen. Sie gewährleisten einen reibungslosen Datenaustausch und optimieren Systeme und Anwendungen auf IT-Ebene. Zudem schützen sie Daten vor unbefugtem Zugriff und beheben etwaige Systemausfälle.

Karriere und Weiterbildung

Für IT-Fachkräfte eröffnen sich nach Abschluss ihrer Erstausbildung zahlreiche Karrierewege und Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung.

Allen IT-Berufen ist der Zugang zum bundeseinheitlichen IT-Weiterbildungssystem (IT-WBS) offen. Abbildung 4 zeigt den aktuellen Stand dieses Systems (Stand Januar 2020).

Es ist zu erwarten, dass das IT-WBS nach der Neuordnung der IT-Ausbildungsberufe überarbeitet und angepasst wird.

Das IT-WBS besteht aus drei Qualifikationsebenen, die den Stufen des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) entsprechen:

  • Die erste Ebene, auf DQR-Stufe 5, bietet 14 Spezialisierungsprofile aus fünf Profilgruppen. Sie richtet sich an Personen, die sich nach ihrer IT-Ausbildung oder als Quer- und Seiteneinsteiger in verschiedenen Geschäftsprozessbereichen spezialisieren möchten. Dies geschieht in der Regel nach der Fortbildung.
  • Auf der Ebene der Operativen Professionals werden IT-Fachkräfte auf Positionen der mittleren Führungsebene vorbereitet. Es gibt vier Profile zur Auswahl: IT-Entwickler/-in, IT-Projektleiter/-in, IT-Berater/-in und IT-Ökonom/-in. Diese Abschlüsse auf DQR-Stufe 6 entsprechen formell einem akademischen Bachelorgrad.
  • Die oberste Ebene des IT-WBS bildet die der Strategischen Professionals. Hier wird ein Abschluss erworben, der dem Masterniveau von Hochschulen entspricht, wie Geprüfter/Geprüfte Informatiker/-in oder Geprüfter/Geprüfte Wirtschaftsinformatiker/-in. Dieser Abschluss bereitet auf Führungspositionen in der obersten Ebene vor.

Neben diesen Abschlüssen stehen weitere bundeseinheitlich (z. B. Informationstechnikermeister/-in) und landesrechtlich geregelte Abschlüsse (z. B. Techniker/-in Informatik) als Alternativen zur Verfügung. Insbesondere für Absolventen und Absolventinnen der beiden kaufmännischen Berufe (Kaufleute für IT-System-Management und Digitalisierungsmanagement) könnte der Zugang zu einer Weiterbildung im kaufmännischen Bereich, z. B. zum/zur (Technischen) Betriebswirt/-in, interessant sein.

Die während der Berufsausbildung erworbenen Kompetenzen bieten eine ausgezeichnete Grundlage, um durch den Erwerb von Herstellerzertifikaten die berufliche Handlungsfähigkeit zu erweitern oder zu vertiefen. Je nach Schwerpunkt gibt es verschiedene Zertifikate, insbesondere im Projektmanagement.

Bei Interesse und aufgrund der gestärkten Kompetenzen im Datenschutz kann auch die Fortbildung zum/zur Datenschutzbeauftragten angestrebt werden. Der Markt für Datenschutz ist sehr vielfältig, und für weitere Informationen empfiehlt es sich, die "Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit e. V." zu konsultieren.

Die steigende Anzahl von Programmen zur Anerkennung beruflich erworbener Qualifikationen für das Hochschulsystem trägt dazu bei, die Attraktivität der beruflichen IT-Ausbildung und -weiterbildung zu steigern.

Umsetzung im Unternehmen

Betriebe spielen im dualen Berufsausbildungssystem eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung und Umsetzung der Ausbildung. Es gibt zahlreiche Gründe, warum Betriebe sich an der dualen Ausbildung beteiligen sollten:

  • Qualifizierte Fachkräfte: Fachkräfte, die im eigenen Betrieb ausgebildet werden, sind mit den betrieblichen Abläufen vertraut, äußerst flexibel einsetzbar und erfordern keine lange Einarbeitungszeit.
  • Langfristiger Personalbedarf: Die duale Ausbildung ermöglicht es Betrieben, ihren mittel- und langfristigen Personalbedarf gezielt mit gut ausgebildeten Fachkräften zu decken.
  • Steigerung des betrieblichen Erfolgs: Obwohl die Ausbildung in der Anfangsphase zusätzliche Kosten verursachen kann, arbeiten Auszubildende mit zunehmender Erfahrung weitgehend selbstständig und tragen somit zur Steigerung des betrieblichen Erfolgs bei.
  • Mitarbeiterbindung: Die Ausbildung fördert die Bindung der Mitarbeiter an den Betrieb. Dies kann die Kosten für die Personalgewinnung senken.

Der Ausbildungsbetrieb hat eine zentrale Rolle im dualen System und trägt eine erhebliche bildungspolitische Verantwortung. Sein Bildungsauftrag besteht darin, den Auszubildenden die berufliche Handlungsfähigkeit gemäß der Ausbildungsordnung zu vermitteln.

Ein entscheidender methodischer Schwerpunkt liegt darauf, die genannten Ausbildungsinhalte so zu vermitteln, dass die Auszubildenden die berufliche Handlungsfähigkeit gemäß dem Berufsbildungsgesetz erlangen. Dies schließt insbesondere selbstständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren mit ein.

Die Fähigkeit zum eigenständigen Handeln wird während der betrieblichen Ausbildung systematisch entwickelt. Personen, die als Ausbilder/-innen tätig werden, müssen persönlich und fachlich geeignet sein. Als Lernberater/-innen und Planer/-innen der betrieblichen Ausbildung tragen sie die Verantwortung, sich auf Veränderungen einzustellen und neue Qualifikationsanforderungen rasch in die Ausbildungspraxis zu integrieren. Die Ausbilder-Eignungsprüfung (nach AEVO) bietet einen geeigneten Einstieg in die Tätigkeit als Ausbilder und dient als formaler Nachweis der fachlichen und pädagogischen Eignung des Ausbildungsbetriebs.

Voraussetzungen

  • Interesse an der IT-Arbeitswelt
  • Gute PC-Anwenderkenntnisse
  • Gute Deutschkenntnisse (mindestens B2)
  • Englischkenntnisse (verstehendes Lesen)
  • Teilnahme an einem persönlichen Beratungsgespräch inkl. Eignungstest
  • Weitere Voraussetzungen gemäß der lokalen IHK-Geschäftsstellen

Zielgruppe

  • Berufserfahrene aus der IT, die ihre Kenntnisse mit einem IHK-Abschluss belegen wollen
  • Arbeitsuchende mit und ohne abgeschlossene Berufsausbildung
  • Studierende ohne Abschluss
  • Quer- und Wiedereinsteiger/-innen
  • Rehabilitanden/-innen, die eine berufliche Neuorientierung suchen
  • Fachkräfte mit einem in Deutschland nicht anerkannten Berufsabschluss

Unterrichtsform

Die Umschulung wird, je nach Standort, im Präsenzunterricht mit Online-Anteil oder als reine Online-Umschulung angeboten.
Das mehrmonatige Betriebspraktikum findet in regionalen Unternehmen statt.

Erreichen Sie Ihre Grundqualifikationen durch unseren Vorbereitungslehrgang für IT-Umschulungen.

Über den Dozenten

Praxiserprobter & hochkompetenter Trainer mit fachlicher, methodischer und didaktischer Kompetenz

Praktikum

Wir ergänzen die fachlichen Themen u.a. durch ein Bewerbungstraining, um sich erfolgreich für das 9-monatige Praktikum im Anschluss an die 15-monatige Fachausbildung zu bewerben, bei dessen Suche wir Sie unterstützen.

Abschlussart

IHK-Prüfung und -Abschluss:

  • Fachinformatiker/-in Systemintegration (IHK)

Zusatzqualifikationen inkl. Zertifikat:

  • Microsoft Certified Azure Fundamentals
  • Microsoft Certified Azure Administrator Associate
  • LPIC-1 Linux Administrator (optional, je nach Dauer des theoretischen Anteils)
  • Microsoft Windows Server 2019 & PowerShell (keine Zertifizierung)

Förderung und Finanzierung

Die Maßnahme ist nach AZAV durch die acadCERT GmbH als fachkundige Stelle zugelassen. Bei Vorliegen der persönlichen Voraussetzungen besteht die Möglichkeit einer Förderung über einen Bildungsgutschein durch die Agentur für Arbeit (SGB III) bzw. Jobcenter (SGB II), durch Rentenversicherungsträger, durch den ESF (Europäischer Sozialfonds) oder nach dem Soldatenversorgungsgesetz von bis zu 100 %.

Hier finden Sie weitere Informationen zur Förderung von Umschulungen mit Bildungsgutschein.

Beschreibung

Als Fachinformatiker/-in Systemintegration IT-Systeme planen und realisieren! Dann profitieren Sie vom Fachkräftemangel und starten Sie mit uns durch – wir machen Sie fit für den Einstieg in die Zukunftsbranche IT!

Die nachstehende Umschulung bereitet Sie innerhalb von 21 bis 24 Monaten mit marktaktuellen Theorie- und Praxisphasen auf die IHK-Prüfung zum Fachinformatiker Systemintegration (m/w/d) vor.

Fachinformatiker/-innen Systemintegration konzipieren und realisieren komplexe IT-Systeme durch Integration von Hard- und Softwarekomponenten. Sie installieren und konfigurieren Netzwerke und administrieren IT-Systeme. Sie arbeiten in Unternehmen unterschiedlicher Wirtschaftsbereiche, vor allem aber in der IT-Branche.

 

Der Fachkräftemangel als Chance

Zahlreiche Positionen bleiben aktuell unbesetzt. Insbesondere in den Bereichen Elektromobilität, Cloud Computing und Datensicherheit eröffnen sich neue,
vielfältige Karrieremöglichkeiten. Darüber hinaus haben Fachinformatiker/-innen auch die Möglichkeit, auf selbstständiger Basis IT-Dienstleistungen anzubieten. Hier erhalten Sie weitere Informationen zum Einstiegs- und Jahresgehalt für Fachinformatiker/innen Systemintegration.

Interessierte mit entsprechenden Vorkenntnissen haben die Möglichkeit, noch schneller ans Ziel zu kommen: Mit unserem Vorbereitungskurs auf die IHK-Externenprüfung erreichen Sie den anerkannten IHK-Abschluss in nur 12 Monaten.

Ihre Eignung zum/r Fachinformatiker / in

Sie fragen sich, ob die Umschulung zum/r Fachinformatiker/in Systemintegration das Richtige für Sie ist. Denn schließlich soll Ihnen die Umschulung und auch die zukünftige Beschäftigung in diesem Beruf Spaß machen. Wir haben hier für Sie eine Checkliste Fachinformatiker zusammengestellt.

Entwicklungsperspektiven für Fachinformatiker/innen Systemintegartion

Die IT bietet zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten für Fachinformatiker/innen Systemintegration - z.B. über eine Aufstiegsfortbildung oder ein Studium. Wir haben hier einige Optionen zusammengestellt: Fortbildungen für Fachinformatiker/innen Systemintegration

Informationen zum Ausbildungsberufes Fachinformatiker 

 

Kursinhalte

Kernqualifikationen:

  • Das Unternehmen und die eigene Rolle im Betrieb
  • Arbeitsplatz nach Kundenwunsch ausstatten
  • Clients in Netzwerke einbinden
  • Schutzbedarfsanalyse im eigenen Arbeitsbereich durchführen
  • Software zur Verwaltung von Daten anpassen
  • Serviceanfragen bearbeiten
  • Cyber-physische Systeme ergänzen
  • Netzwerke und Dienste bereitstellen

Fachqualifikationen:

  • Serverdienste bereitstellen und Administrationsaufgaben automatisieren
  • Betrieb und Sicherheit vernetzter Systeme gewährleisten
  • Kundenspezifische Systemintegration durchführen

Zusatzqualifikationen inkl. Zertifizierung:

  • Microsoft Certified Azure Fundamentals
  • Microsoft Certified Azure Administrator Associate
  • LPIC-1 Linux Administrator (optional, je nach Dauer des theoretischen Anteils)
  • Microsoft Windows Server 2019 & PowerShell (keine Zertifizierung)

Vertiefung und Prüfungsvorbereitung:

  • Fachliches Englisch für IT-Berufe
  • Bewerbungstraining und Praktikumsvorbereitung
  • Office Management
  • Vertiefungsphase Kernqualifikationen: Betriebssystem Windows 10
  • Vertiefungsphase Kernqualifikationen: Cyberphysische Systeme
  • Vertiefungsphase Fachqualifikationen inkl. fachpraktischer Unterricht
  • Prüfungsvorbereitung Teil 1: Einrichten eines IT-gestützten Arbeitsplatzes
  • Prüfungsvorbereitung Teil 2: Konzeption und Administration von IT-Systemen, Analyse und Entwicklung von Netzwerken, Wirtschafts- und Sozialkunde

Betriebspraktikum

  • IHK-Prüfungen: Teil 1 nach 18 Monaten, Teil 2 am Ende der Ausbildung

 

Im Zuge der Neuausrichtung im Jahr 2020 wurden verschiedene Faktoren berücksichtigt, darunter die kontinuierliche technologische Entwicklung. Diese ist seit der letzten Neuausrichtung im Jahr 1997 immer relevanter geworden. Diese Veränderungen spiegeln sich sowohl strukturell in der Erweiterung bestehender Berufe und der Einführung neuer Berufe wider, als auch inhaltlich in den Paragraphen und Lernzielen der aktuellen Ausbildungsordnungen. 

Was wurde neu hinzugefügt?

Die Neuordnung bringt eine Vielzahl von Neuerungen mit sich:

  • Die Einführung eines neuen kaufmännischen Ausbildungsberufes, den "Kaufleuten für Digitalisierungsmanagement", sowie die Modernisierung des bestehenden kaufmännischen Ausbildungsberufes "Kaufleute für IT-System-Management". Zusätzlich wurden zwei neue Fachrichtungen im Ausbildungsberuf "Fachinformatiker/-in" eingeführt.
  • Die Einführung der "Gestreckten Abschlussprüfung", die den Prüflingen eine neue Möglichkeit bietet, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.
  • Die Integration von Inhalten aus dem Bereich der Datenanalyse in zwei Ausbildungsberufen, nämlich "Fachinformatiker/-in" mit der Fachrichtung "Daten- und Prozessanalyse" sowie "Kaufmann/Kauffrau für Digitalisierungsmanagement".
  • Die Einführung der Fachrichtung "Digitale Vernetzung" im Berufsfeld der Fachinformatiker/-innen, die sich auf Netzwerkinfrastruktur und Schnittstellen zwischen Netzwerkkomponenten und cyber-physischen Systemen konzentriert.
  • Eine verstärkte kaufmännische Ausrichtung und Fokussierung auf Kundenorientierung im Beruf des "Kaufmanns/Kauffrau für IT-System-Management".
  • Die Berücksichtigung der Weiterentwicklung von Geschäftsmodellen und Prozessen, die auf digitalen Trends basieren.
  • Die Konkretisierung des Einsatz- und Aufgabengebietes des IT-System-Elektronikers/der IT-System-Elektronikerin, insbesondere im Hinblick auf elektrotechnische Kompetenzen.
  • Eine umfassende Integration und verstärkte Präsenz der Themen Datenschutz und -sicherheit, um den Anforderungen an den Schutz von Daten in der digitalen Welt gerecht zu werden.
  • Die Stärkung der Vermittlung von Kompetenzen, die als Grundlage für erfolgreiche interdisziplinäre Zusammenarbeit dienen, wie beispielsweise Projektmanagement, Nachhaltigkeit/Qualitätsmanagement und die Berücksichtigung ethischer Grundsätze.

Gemeinsame und berufsspezifische Qualifikationen

Die Ausgestaltung der einzelnen Berufe und Fachrichtungen trägt maßgeblich zur Bewältigung der vielfältigen Aufgaben und Einsatzbereiche in modernen Unternehmen und im IT-Arbeitsfeld bei. Die gemeinsamen Inhalte, die in den Berufsbildpositionen 1 bis 7 (Abschnitt A des Ausbildungsrahmenplans) festgelegt sind, stellen das grundlegende Rüstzeug für IT-Fachkräfte dar. Nur auf der Grundlage dieser Kompetenzen ist ein flexibler Einsatz in verschiedenen IT-Arbeitsbereichen und eine professionelle Zusammenarbeit möglich.

Die Anforderungen in diesen Berufen sind bewusst technologieoffen formuliert, um den Unternehmen größtmögliche Flexibilität zu bieten. Angesichts des rasanten Tempos, mit dem Veränderungen heute stattfinden, ist für die Auszubildenden das Verständnis von Methoden und Prinzipien wichtiger als spezifisches Herstellerwissen.

Im ersten Ausbildungsabschnitt werden neben prozessualen Fähigkeiten sowohl kaufmännische als auch technische Qualifikationen vermittelt. Diese Qualifikationen lassen sich daher weder den kaufmännischen noch den rein technischen oder verwaltenden Berufen eindeutig zuordnen. Stattdessen bilden sie die vielseitige Gruppe der IT-Berufe, wie in Abbildung 3 dargestellt.

Die gemeinsamen Qualifikationen bieten zahlreiche Vorteile:

  • Die Ausbildung, insbesondere im ersten Ausbildungsjahr bis zur "Gestreckten Abschlussprüfung" Teil 1, legt die Grundlage für das Berufsprofil. Alle Auszubildenden verfügen über dieselben Grundqualifikationen.
  • Die Ausbildung kann besser auf die betrieblichen Anforderungen abgestimmt werden.
  • Fachkräfte, die die Ausbildung abgeschlossen haben, können einfacher in benachbarte Tätigkeitsbereiche wechseln.
  • Die Ausbildungsordnungen und Lehrpläne ermöglichen eine gemeinsame schulische Ausbildung im ersten Ausbildungsabschnitt. Dies unterstützt das Prinzip einer wohn- und ausbildungsortnahen Beschulung.

Abbildung 3 veranschaulicht die Struktur der gemeinsamen und berufsspezifischen (Fach-)Qualifikationen für die jeweiligen Berufe.

Die gemeinsamen Qualifikationen werden in den Berufsbildpositionen (BBP) 1 bis 7 für alle Berufe vermittelt. In der "Gestreckten Abschlussprüfung" Teil 1, im Prüfungsbereich "Einrichten eines IT-gestützten Arbeitsplatzes", müssen alle Prüflinge nachweisen, dass sie in der Lage sind:

  • Kundenbedarfe zielgruppengerecht zu ermitteln,
  • Hardware und Software auszuwählen und die Beschaffung einzuleiten,
  • einen IT-Arbeitsplatz zu konfigurieren und zu testen, wobei Datenschutzbestimmungen, IT-Sicherheitsrichtlinien und Qualitätsstandards beachtet werden,
  • Kunden und Kundinnen in die Nutzung des Arbeitsplatzes einzuführen und ihnen dabei zu helfen.

Anwendungsbereiche

Viele Unternehmen haben ihre Spezialisierung in Bezug auf Geschäftsfelder oder Produktsparten. Auch solche Unternehmen sollen zur Ausbildung gewonnen werden. Um diesen vielfältigen Anforderungen bestmöglich gerecht zu werden, wurden verschiedene Anwendungsbereiche definiert, aus denen der jeweilige Ausbildungsbetrieb frei wählen kann. Der Ausbildungsbetrieb bestimmt somit, in welchem der folgenden vorgeschlagenen Anwendungsbereiche die Vermittlung der erforderlichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten erfolgt. Mit Zustimmung der zuständigen Stelle kann der Ausbildungsbetrieb auch einen anderen Anwendungsbereich festlegen, sofern darin die gleichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt werden.

Die Entwicklung des Berufs

Im Jahr 1997 veröffentlichte die Band Radiohead ein Album mit dem Titel "OK Computer", das als wegweisend für das Computerzeitalter bezeichnet wurde. Im selben Jahr wurden die Informations- und Telekommunikationsberufe als staatlich anerkannte Ausbildungsberufe etabliert. Auch für den Beruf des Fachinformatikers und der Fachinformatikerin wurde eine bundesweit geltende Ausbildungsordnung erarbeitet. Diese Entwicklung wurde damals als wegweisend betrachtet, sowohl in Bezug auf das Berufsbild als auch auf die Gestaltung der Abschlussprüfung. Fachinformatiker und Fachinformatikerinnen sind, wie der Name schon sagt, im Bereich der Informatik zu Hause. Ihr Einsatzgebiet ist äußerst vielseitig und breit gefächert, was sich in den hohen Zahlen der jährlichen Ausbildungsstarter widerspiegelt.

Die IT-Berufe sind heute allgemein bekannt und etabliert. Doch 20 Jahre sind in der IT-Welt eine lange Zeit, und die zunehmende Digitalisierung in allen Branchen, zusammen mit neuen Technologien und Systemen sowie Trends wie "Industrie 4.0" und das "Internet der Dinge", haben eine umfassende Modernisierung der IT-Berufe erforderlich gemacht.

Im Rahmen der Überarbeitung, die im August 2020 in Kraft getreten ist, wurde besonders den Anforderungen des Wissenszeitalters und der gestiegenen Komplexität von Daten, Systemen und Netzwerken Rechnung getragen. Auch die Anforderungen der DSGVO, des Urheberrechts, prozessübergreifender IT-Aktivitäten sowie der erhöhten Bedarf an Zusammenarbeit und digitaler Kommunikation wurden berücksichtigt.

Zu den bisherigen Fachrichtungen des Fachinformatikers und der Fachinformatikerin, nämlich Systemintegration und Anwendungsentwicklung, gesellen sich nun die neuen Fachrichtungen Daten- und Prozessanalyse sowie Digitale Vernetzung.

Mit diesen neuen Fachrichtungen rücken Themen wie Big Data, Prozessoptimierung, Automatisierung, cyber-physische Systeme und IT in Produkten verstärkt in den Fokus.

Fachinformatiker und Fachinformatikerinnen der Fachrichtung Anwendungsentwicklung arbeiten in der IT-Branche, in Unternehmen aus verschiedenen Wirtschaftsbereichen sowie in Organisationen und im öffentlichen Dienst. Sie entwickeln maßgeschneiderte Softwarelösungen für interne und externe Kunden nach deren Vorgaben. Dies umfasst Software in verschiedenen Anwendungsbereichen wie kaufmännische Systeme, technische Systeme, Expertensysteme, mathematisch-wissenschaftliche Systeme und Multimedia-Systeme. Neben der Softwareentwicklung gehören auch Aufgaben wie das Testen von Software, das Erstellen von Konzepten und Kostenvoranschlägen, die Schulung der Benutzer und die kontinuierliche Marktbeobachtung zu ihrem beruflichen Aufgabenfeld.

Fachinformatiker und Fachinformatikerinnen der Fachrichtung Systemintegration arbeiten im IT-Bereich von Unternehmen aus unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen sowie im öffentlichen Dienst und im Dienstleistungssektor. Sie planen, installieren und verwalten vernetzte IT-Systeme für interne und externe Kunden. Ihr Verantwortungsbereich umfasst die Gewährleistung des reibungslosen Betriebs des Gesamtsystems, die Zusammenarbeit mit Fachabteilungen sowie die Integration von Systemen und Anwendungen in bestehende Umgebungen. Sie sind auch für die Aktualisierung, Erweiterung und Wartung von Hard- und Software zuständig. Fachinformatiker der Fachrichtung Systemintegration konfigurieren und installieren Netzwerke sowie deren Komponenten und integrieren sie in bestehende Infrastrukturen.

Fachinformatiker und Fachinformatikerinnen der Fachrichtung Daten- und Prozessanalyse arbeiten in der IT-Branche, in Unternehmen aus verschiedenen Wirtschaftsbereichen sowie im öffentlichen Dienst. Sie gewährleisten die Verfügbarkeit und Qualität von Daten und entwickeln IT-Lösungen für digitale Produktions- und Geschäftsprozesse. Dazu identifizieren sie nutzbare Daten unter Berücksichtigung der geltenden Gesetze, prüfen deren Plausibilität und Validität und stellen sicher, dass die Daten sinnvoll zusammengestellt und für Datenwissenschaftler sowie Prozessverantwortliche gut aufbereitet sind. Das Verständnis für den inhaltlichen und kausalen Kontext sowie die Kenntnisse der jeweiligen Prozesse sind entscheidend für die Aussagekraft der Daten.

Fachinformatiker und Fachinformatikerinnen der Fachrichtung Digitale Vernetzung arbeiten im IT-Bereich von Unternehmen aus verschiedenen Wirtschaftsbereichen sowie im öffentlichen Dienst und im Dienstleistungssektor. Sie sind in Netzwerkinfrastrukturen und an den Schnittstellen zwischen Netzwerkkomponenten sowie cyber-physischen Systemen und deren Leitsystemen tätig. Ihr Aufgabenbereich erstreckt sich auch auf den Produktions- und Fertigungsbereich, wo sie die Verbindung zwischen der IT und der Automatisierungstechnik herstellen und die grundlegenden Abläufe und Prozesse verstehen. Sie gewährleisten einen reibungslosen Datenaustausch und optimieren Systeme und Anwendungen auf IT-Ebene. Zudem schützen sie Daten vor unbefugtem Zugriff und beheben etwaige Systemausfälle.

Karriere und Weiterbildung

Für IT-Fachkräfte eröffnen sich nach Abschluss ihrer Erstausbildung zahlreiche Karrierewege und Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung.

Allen IT-Berufen ist der Zugang zum bundeseinheitlichen IT-Weiterbildungssystem (IT-WBS) offen. Abbildung 4 zeigt den aktuellen Stand dieses Systems (Stand Januar 2020).

Es ist zu erwarten, dass das IT-WBS nach der Neuordnung der IT-Ausbildungsberufe überarbeitet und angepasst wird.

Das IT-WBS besteht aus drei Qualifikationsebenen, die den Stufen des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) entsprechen:

  • Die erste Ebene, auf DQR-Stufe 5, bietet 14 Spezialisierungsprofile aus fünf Profilgruppen. Sie richtet sich an Personen, die sich nach ihrer IT-Ausbildung oder als Quer- und Seiteneinsteiger in verschiedenen Geschäftsprozessbereichen spezialisieren möchten. Dies geschieht in der Regel nach der Fortbildung.
  • Auf der Ebene der Operativen Professionals werden IT-Fachkräfte auf Positionen der mittleren Führungsebene vorbereitet. Es gibt vier Profile zur Auswahl: IT-Entwickler/-in, IT-Projektleiter/-in, IT-Berater/-in und IT-Ökonom/-in. Diese Abschlüsse auf DQR-Stufe 6 entsprechen formell einem akademischen Bachelorgrad.
  • Die oberste Ebene des IT-WBS bildet die der Strategischen Professionals. Hier wird ein Abschluss erworben, der dem Masterniveau von Hochschulen entspricht, wie Geprüfter/Geprüfte Informatiker/-in oder Geprüfter/Geprüfte Wirtschaftsinformatiker/-in. Dieser Abschluss bereitet auf Führungspositionen in der obersten Ebene vor.

Neben diesen Abschlüssen stehen weitere bundeseinheitlich (z. B. Informationstechnikermeister/-in) und landesrechtlich geregelte Abschlüsse (z. B. Techniker/-in Informatik) als Alternativen zur Verfügung. Insbesondere für Absolventen und Absolventinnen der beiden kaufmännischen Berufe (Kaufleute für IT-System-Management und Digitalisierungsmanagement) könnte der Zugang zu einer Weiterbildung im kaufmännischen Bereich, z. B. zum/zur (Technischen) Betriebswirt/-in, interessant sein.

Die während der Berufsausbildung erworbenen Kompetenzen bieten eine ausgezeichnete Grundlage, um durch den Erwerb von Herstellerzertifikaten die berufliche Handlungsfähigkeit zu erweitern oder zu vertiefen. Je nach Schwerpunkt gibt es verschiedene Zertifikate, insbesondere im Projektmanagement.

Bei Interesse und aufgrund der gestärkten Kompetenzen im Datenschutz kann auch die Fortbildung zum/zur Datenschutzbeauftragten angestrebt werden. Der Markt für Datenschutz ist sehr vielfältig, und für weitere Informationen empfiehlt es sich, die "Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit e. V." zu konsultieren.

Die steigende Anzahl von Programmen zur Anerkennung beruflich erworbener Qualifikationen für das Hochschulsystem trägt dazu bei, die Attraktivität der beruflichen IT-Ausbildung und -weiterbildung zu steigern.

Umsetzung im Unternehmen

Betriebe spielen im dualen Berufsausbildungssystem eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung und Umsetzung der Ausbildung. Es gibt zahlreiche Gründe, warum Betriebe sich an der dualen Ausbildung beteiligen sollten:

  • Qualifizierte Fachkräfte: Fachkräfte, die im eigenen Betrieb ausgebildet werden, sind mit den betrieblichen Abläufen vertraut, äußerst flexibel einsetzbar und erfordern keine lange Einarbeitungszeit.
  • Langfristiger Personalbedarf: Die duale Ausbildung ermöglicht es Betrieben, ihren mittel- und langfristigen Personalbedarf gezielt mit gut ausgebildeten Fachkräften zu decken.
  • Steigerung des betrieblichen Erfolgs: Obwohl die Ausbildung in der Anfangsphase zusätzliche Kosten verursachen kann, arbeiten Auszubildende mit zunehmender Erfahrung weitgehend selbstständig und tragen somit zur Steigerung des betrieblichen Erfolgs bei.
  • Mitarbeiterbindung: Die Ausbildung fördert die Bindung der Mitarbeiter an den Betrieb. Dies kann die Kosten für die Personalgewinnung senken.

Der Ausbildungsbetrieb hat eine zentrale Rolle im dualen System und trägt eine erhebliche bildungspolitische Verantwortung. Sein Bildungsauftrag besteht darin, den Auszubildenden die berufliche Handlungsfähigkeit gemäß der Ausbildungsordnung zu vermitteln.

Ein entscheidender methodischer Schwerpunkt liegt darauf, die genannten Ausbildungsinhalte so zu vermitteln, dass die Auszubildenden die berufliche Handlungsfähigkeit gemäß dem Berufsbildungsgesetz erlangen. Dies schließt insbesondere selbstständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren mit ein.

Die Fähigkeit zum eigenständigen Handeln wird während der betrieblichen Ausbildung systematisch entwickelt. Personen, die als Ausbilder/-innen tätig werden, müssen persönlich und fachlich geeignet sein. Als Lernberater/-innen und Planer/-innen der betrieblichen Ausbildung tragen sie die Verantwortung, sich auf Veränderungen einzustellen und neue Qualifikationsanforderungen rasch in die Ausbildungspraxis zu integrieren. Die Ausbilder-Eignungsprüfung (nach AEVO) bietet einen geeigneten Einstieg in die Tätigkeit als Ausbilder und dient als formaler Nachweis der fachlichen und pädagogischen Eignung des Ausbildungsbetriebs.

Voraussetzungen

  • Interesse an der IT-Arbeitswelt
  • Gute PC-Anwenderkenntnisse
  • Gute Deutschkenntnisse (mindestens B2)
  • Englischkenntnisse (verstehendes Lesen)
  • Teilnahme an einem persönlichen Beratungsgespräch inkl. Eignungstest
  • Weitere Voraussetzungen gemäß der lokalen IHK-Geschäftsstellen

Zielgruppe

  • Berufserfahrene aus der IT, die ihre Kenntnisse mit einem IHK-Abschluss belegen wollen
  • Arbeitsuchende mit und ohne abgeschlossene Berufsausbildung
  • Studierende ohne Abschluss
  • Quer- und Wiedereinsteiger/-innen
  • Rehabilitanden/-innen, die eine berufliche Neuorientierung suchen
  • Fachkräfte mit einem in Deutschland nicht anerkannten Berufsabschluss

Unterrichtsform

Die Umschulung wird, je nach Standort, im Präsenzunterricht mit Online-Anteil oder als reine Online-Umschulung angeboten.
Das mehrmonatige Betriebspraktikum findet in regionalen Unternehmen statt.

Erreichen Sie Ihre Grundqualifikationen durch unseren Vorbereitungslehrgang für IT-Umschulungen.

Über den Dozenten

Praxiserprobter & hochkompetenter Trainer mit fachlicher, methodischer und didaktischer Kompetenz

Praktikum

Wir ergänzen die fachlichen Themen u.a. durch ein Bewerbungstraining, um sich erfolgreich für das 9-monatige Praktikum im Anschluss an die 15-monatige Fachausbildung zu bewerben, bei dessen Suche wir Sie unterstützen.

Abschlussart

IHK-Prüfung und -Abschluss:

  • Fachinformatiker/-in Systemintegration (IHK)

Zusatzqualifikationen inkl. Zertifikat:

  • Microsoft Certified Azure Fundamentals
  • Microsoft Certified Azure Administrator Associate
  • LPIC-1 Linux Administrator (optional, je nach Dauer des theoretischen Anteils)
  • Microsoft Windows Server 2019 & PowerShell (keine Zertifizierung)

Förderung und Finanzierung

Die Maßnahme ist nach AZAV durch die acadCERT GmbH als fachkundige Stelle zugelassen. Bei Vorliegen der persönlichen Voraussetzungen besteht die Möglichkeit einer Förderung über einen Bildungsgutschein durch die Agentur für Arbeit (SGB III) bzw. Jobcenter (SGB II), durch Rentenversicherungsträger, durch den ESF (Europäischer Sozialfonds) oder nach dem Soldatenversorgungsgesetz von bis zu 100 %.

Hier finden Sie weitere Informationen zur Förderung von Umschulungen mit Bildungsgutschein.

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